So sieht Innovation im DACH-Raum aus
Innovation im DACH-Raum Studie
Um Licht in die aktuellen Innovationspraktiken, Herausforderungen und Ergebnisse zu bringen, hat Pioneers eine erste große Unternehmensinnovationsstudie im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) durchgeführt. Die Studie bietet tiefe Einblicke in die Art und Weise, wie Unternehmen mit Innovation umgehen und beleuchtet die Gründe für Erfolg und Misserfolg. Die Daten der Studie wurden bei leitenden Angestellten (hauptsächlich Innovations- oder Digitalisierungsmanager) in 104 Unternehmen mit durchschnittlich über 1.000 Mitarbeitern erhoben.
Gründe für Innovation im DACH-Raum
Die technologischen Entwicklungen sind auf dem Vormarsch, und neue Megatrends wie Automatisierung, Datenanalyse, AI und IoT verändern die Arbeitsweise ganzer Branchen. Gleichzeitig tritt eine große Zahl schnell wachsender Unternehmen mit neuen, oft digitalen Geschäftsmodellen in den Markt ein oder schafft sogar neue Märkte. Angesichts dieses herausfordernden Umfelds haben viele Unternehmen ihre Innovationsbemühungen verstärkt, um mit der Geschwindigkeit des Wandels Schritt zu halten. Betrachtet man die Gesamtergebnisse der Studie, so fanden sich hauptsächlich drei Gründe, warum DACH-Firmen in Innovationsaktivitäten investieren: der Konkurrenz voraus zu sein, den Umsatz des Unternehmens zu steigern und auf Kundenbedürfnisse einzugehen. Aber das ist nichts Neues. Viel wichtiger ist es zu wissen, wie Innovation genau stattfindet. Nämlich durch Intrapreneurship, Multi-Corporate Collaboration und Startup-Corporate Collaboration.
Intrapreneurship
Ursprünglich als unternehmerisches Verhalten von Mitarbeitern beschrieben, wird es heute als ein bewährtes Instrument zur Förderung von Innovation innerhalb der gesamten Organisation gesehen. Immer mehr Unternehmen geben den Mitarbeitern Zeit, Raum und Ressourcen, um während ihrer Arbeitszeit oder sogar während vordefinierter und strukturierter Innovationsprogramme eigene (Geschäfts-)Ideen zu entwickeln. Letztere sind sehr gefragt, und im letzten Jahr hat die Mehrheit der Unternehmen damit begonnen, ein oder mehrere Intrapreneurship-Programme mit dem Ziel durchzuführen, Mitarbeiter bei der internen Entwicklung neuer Lösungen zu unterstützen. Die Studie zeigte, dass die Mehrheit der DACH-Unternehmen bereits heute die Innovationskraft ihrer Mitarbeiter durch Intrapreneurship nutzt. 82% der befragten Teilnehmer haben sich in der Praxis engagiert, während 18% den Mitarbeitern noch nicht die Möglichkeit boten, an ihren eigenen Ideen zu arbeiten. DACH-Unternehmen engagieren sich hauptsächlich in Intrapreneurship, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln (82%), eine starke Innovationskultur zu fördern (56%) und interne Prozesse zu verbessern (47%). Die Mehrheit der Unternehmen bietet den Mitarbeitern Budgets (63%), Mentoren ( 51%) und Zeit (51%) für die Arbeit an ihren eigenen Ideen. Was die Organisationsformate anbelangt, so sind interne Ideenwettbewerbe (60%) und Trainingsprogramme für Innovation oder Entrepreneurship (41%) die in der Praxis am häufigsten verwendeten Innovationsformate. Intrapreneurship-Aktivitäten führen zu Produktinnovationen (57%), verbesserten Innovationskulturen (49%) und motivierten Mitarbeitern (43%). Die allgemeinen Ergebnisse zeigen, dass es in Bezug auf Intrapreneurship nach wie vor an effektiven Programmen und Formaten fehlt, um die Innovationskraft der Mitarbeiter voll auszuschöpfen.
Startup-Corporate Collaboration
Junge, innovative Unternehmen üben mehr denn je Druck auf die Marktposition etablierter Unternehmen aus. Offensichtlich können diese Unternehmen nicht mehr ignoriert werden, und infolgedessen suchen die Unternehmen jetzt nach Zusammenarbeit in Form von Open Innovation. Der Studie zufolge arbeiten 88% der DACH-Unternehmen bereits mit Start-ups zusammen. Die Gründe für DACH-Unternehmen, die Zusammenarbeit zwischen Start-up-Unternehmen zu fördern, sind eindeutig. 86% streben nach Produktinnovation durch Inspiration durch frische Ideen der Start-Ups oder die gemeinsame Entwicklung spezifischer Produkte unter Anwendung der neuesten technologischen Lösungen, die alle darauf abzielen, Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Weitere Ziele sind Prozessinnovation (41%) und der Eintritt in neue Märkte (39%). Aufgrund kultureller Unterschiede und neuer agiler Arbeitsansätze suchen die meisten Unternehmen (72%) externe Unterstützung, wenn sie eine Start-up-Kooperation eingehen. Tatsächlich beschäftigen 38% externe Berater, während etwa 20% mit Universitäten oder externen Mentoren zusammenarbeiten. Betrachtet man den Grad der Zufriedenheit mit den Projektergebnissen, so wird deutlich, dass Unternehmen, die keine externe Unterstützung haben, mit den Ergebnissen weniger zufrieden sind als diejenigen, die sie haben.
Multi-Corporate Collaboration
Wenn Unternehmen mit unterschiedlichen Bezugsgruppen, seien es Zulieferer, Kunden oder branchenübergreifende Kollegen, zusammenarbeiten, um gemeinsam ihre Innovationsziele zu erreichen, sprechen wir von Multi-Corporate-Innovation. 78% der befragten DACH-Unternehmensteilnehmer haben in der Vergangenheit bereits Multi-Corporate-Kooperationen ausprobiert, von denen die Mehrheit entweder aus der Automobil- & Mobilitätsindustrie (14%), der Chemie- & Gesundheitsindustrie (14%), der Finanz- & Verwaltungsindustrie (14%) oder der Fertigungsindustrie (22%) stammt. Während einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen mehreren Unternehmen können Innovationen profitabler werden, die Markteinführungszeit unter Nutzung der bestehenden Infrastruktur der Partner verkürzen, die Kosten durch gemeinsame Forschung und Entwicklung senken und zusätzliche Einnahmen durch kombinierte Marketing- und Verkaufsmaßnahmen schaffen. Folglich wird eine unternehmensübergreifende Innovation, wie bei der Zusammenarbeit mit Start-up-Unternehmen, zur Entwicklung neuer Produkte genutzt (65%). Der Aufbau eines Netzwerks ist jedoch der zweite entscheidende Faktor für dieses Innovationsmodells. Auch wenn es viele Herausforderungen in Verbindung mit unternehmensübergreifender Innovation gibt, zeigt die Studie, dass in den nächsten zwei Jahren mehr Unternehmen (81%) Multi-Corporate Collaboration innovieren wollen.
Ausblick Innovation
Betrachtet man den Markt aus heutiger Sicht, so werden Innovationen ohne Zweifel für die Unternehmen der DACH-Region weiterhin wichtig sein. Die Innovationsformen entwickeln sich jedoch weiter, und der Schwerpunkt der Innovationsaktivitäten verlagert sich von der bloßen Suche nach den kreativsten Ideen und den besten Partnern hin zu Innovationsaktivitäten die dazu beitragen festzustellen, ob eine Idee es wert ist, weiter verfolgt zu werden und wie wertvolle Ideen effektiv umgesetzt werden können. Innovation muss nicht nur in Form von Produkten auf dem neuesten Stand der Technik erfolgen, sondern vor allem im Hinblick auf die Bereitstellung und Erfassung von Nutzen durch neue Kanäle und Geschäftsmodelle.
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